Der Mensch ist zu Freiheit verurteilt.Der Mensch ist „nur“ menschlich, weil er sich selbst in Frage stellen kann.Ist der Mensch wirklich dazu verurteilt, frei zu sein? Entscheidet er nicht selbst, ob er frei ist oder nicht? Und wenn wir zur Freiheit gezwungen werden, so muss es doch etwas geben, was uns dazu zwingt. Das wirft wiederum die Frage auf, was uns dazu zwingt, oder auch verurteilt.
Mal angenommen, der Mensch sei wirklich zur Freiheit verurteilt, dann müsste ebendiese Freiheit ja eine Art Strafe sein. Was wäre da die Alternative, das Normale?
Der Mensch brauch einige Regeln um sein Leben leben zu können. Sein es nun Grundregeln wie Essen und dergleichen, oder gar Gesetzte. Wir als Menschen kommen doch gut mit diesen Regeln klar und fühlen uns dennoch nur teilweise frei. Aber nicht alle sehen das so. Sie fühlen sich bereits bei wenigen Regeln, Gesetzten eingezwängt und nicht mehr frei.
Es scheint, als gebe es zwei Arten von Menschen: Die einen, die sich auch unter Regeln frei fühlen und die anderen, die sich nur ohne Regeln frei fühlen.
Doch was ist Freiheit überhaupt?
Laut Encarta folgendes: Freiheit meint zum einen Willensfreiheit, also die Möglichkeit, das eigene Handeln selbst bestimmen zu können. Insofern steht der freie Wille im Gegensatz zu Vorstellungen des Determinismus aller Art (z. B. Schicksal, göttlicher Wille). Die Abwesenheit von Freiheit wird angenommen, wenn der Wille durch Gewalt gebrochen wird. Eine Zwischenstellung nimmt die Beschränkung des Willens durch äußere Zwänge ein. Dabei wird der freie Wille formal anerkannt, praktisch aber im Sinne des Zwangs „kanalisiert”, so dass eine Entscheidungsfreiheit nicht gegeben ist.
Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie 2005 © 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.Ist das wirklich Freiheit?
Entscheidet ein Mensch also wirklich nur so, wie es ihm gerade einfällt? Meistens bedenkt er doch die Folgen, die sein Handeln auslösen könnten. Oftmals bestimmt ja auch was vorher war unser aller Handeln.
Ein Mann vergewaltigt Frauen, weil er selbst missbraucht wurde oder dabei zu sehen musste. Eine Jugendliche ersticht einen Mitschüler ohne offensichtliche Beweggründe. Später stellt sich heraus, dass dieser Mitschüler sie nötigte. Dies wäre demnach im Sinne des Determinismus. Aber da die Opfer auch hätten anders handeln können, war diese Entscheidung ihr freier Wille.
Demnach ist der Mensch frei, doch, ob er zur Freiheit verurteilt wurde, bleibt weiterhin fraglich.
Ein Urteil dient meist als Bestrafung für eine Schandtat. Doch für welche müsste man mit Freiheit bestraft werden?
Für zu viele Regeln? Für zu viele Gedanken darüber, ob man nun frei ist oder nicht?
Mir persönlich fällt dazu nur eine Gerichtsszene ein, die ich mal aufschreiben werde:
Urteil Freiheit
Personen: anfangs Richter (Energiebündel, Gott?), Angeklagte Menschen,
später kommt hinzu: Freiheit (Energiebündel in der Gestalt eines Engels, oder so)Richter: Sie alle stehen hier vor Gericht, weil sie die Freiheit in Frage gestellt haben. Äußern sie sich hierzu!
Angeklagter 1: Nun ja, ich war mir nie sicher, was nun Freiheit eigentlich sein soll.
Angeklagter 2: Es gibt so viele Regeln, da können wir doch nicht frei sein. Ich suche nur nach der echten Freiheit.
Angeklagter 3: Ich bin der Meinung, dass wir Menschen durch unsere Vorhandlung beeinflusst werden.
Richter zu 3: Und diese Vorhandlung wird ausgelöst durch was?
Angeklagter 3: Eine wenig greifbare Macht. Alles, was wir tun ist vorhersehbar und somit berechenbar.
Richter schüttelt mit dem Kopf.
Richter zu 2: Kann man nicht unter Regeln auch frei sein? Du darfst doch alles denken, was du willst, das ist doch eine Art Freiheit.
Angeklagter 2: Schon, aber diese Regeln setzten wieder Grenzen, die man dann aus Gewohnheit nicht überschreitet. Es ist verboten zu töten, also denke ich nicht daran, jemanden zu töten, weil ich die Konsequenzen kenne.
Angeklagter 1 zu 2: Lügner!!! Jeder denkt mindestens einmal daran, dass irgendwer sterben soll. Manchmal nur im Spiel, manchmal, weil man sich von dieser Person ungerecht behandelt fühlt. Und das sind deine freien Gedanken.
Richter: Ja, mein Lieber, deine Gedanken sind immer frei, denn niemand weiß, was du denkst. Es sei denn du lässt es zu.
Angeklagter 1 fühlt sich geschmeichelt.
Angeklagter 1: Aber dennoch, was ist denn nun Freiheit? Sind es nur meine Gedanken, denen so etwas gegönnt ist?
Angeklagter 3: Am Ende ist der Mensch nur so frei wie ein Vogel im Käfig. Er hat sich selbst gefangen. Und man kann es berechen, da man der Logik entsprechend handelt.
Richter scheint amüsiert zu sein: Erklären sie mir, was ist in Ihren Augen Freiheit? Sie scheinen alle etwas anderes zu denken.
Angeklagter 1: Freiheit ist… Keine Ahnung. Auf jeden Fall nach all diesen Argumenten nicht greifbar.
Angeklagter 2: Freiheit gibt es nur ohne Regeln. Man lebt wie an lebt und ist deshalb frei. Weil niemand einem etwas vorschreibt.
Angeklagter 3: Freiheit gibt es nicht. Es mag vielleicht eine Macht geben, die uns den ersten Impuls gibt, aber alles andere ist logisch und vorhersehbar. Wenn an dafür auch viele Faktoren bedenken muss.
Richter: Und was wäre, wenn nun die Freiheit eintreten würde?
Alle drei Angeklagten lachen. Am lautesten 1.
Im Chor: Wenn es nun wirklich eine personifizierte Freiheit gibt, dann gibt es sie. Aber das klingt ziemlich verrückt.
Die Tür öffnet sich und die Freiheit tritt ein.
Freiheit: Wundervoll, drei Zweifler. Ihr seid wie der Rest der Welt. Niemand glaubt mehr daran frei zu sein. Doch ihr seid es. Ihr selbst legt euch die Fesseln an. Wieder und wieder tut ihr das. Es wird immer irgendwelche Regeln geben, aber dennoch seid ihr Menschen frei.
Den Angeklagten hat es die Sprache verschlagen.
Freiheit: Ihr wollt es nicht anders. Irgendwann werdet ihr schon feststellen, dass eure Fesseln nur von euch selbst stammen und ihr eigentlich frei seid.
Richter: Da es den Angeklagten die Sprache verschlagen hat, werde ich nun ein Urteil fällen: Freiheit in alles Ewigkeit. Bis ihr Menschen gelernt habt, dass ihr frei seid und nur ihr selbst euch beim Freisein im Wege steht.
Die Angeklagten schweigen und verlassen den Raum.
Freiheit: Sie werden es wohl nie lernen. Wieder und wieder werden Menschen mich in Frage stellen, nur weil sie Zweifel haben. So war es damals, und so wird es immer sein.
Richter: Und wir werden den Menschen immer wieder all dies sagen, bis sie es endlich verstanden haben. Aber ich bezweifle, dass sie es jemals verstehen werden.
----Ende----
Der Mensch legt sich selbst die Fesseln an, die den Gedanken an Freiheit unwirklich und zweifelhaft erscheinen lassen.
DER MENSCH IST FREI. ER HAT SICH nur SELBST GEFESSELT UND KANN DESHALB DIE FREIHEIT NICHT MEHR ALS PRÄSENT ANSEHEN. WIR ALLE SIND FREI, OB WIR WOLLEN ODER NICHT. Egal was wir dagegen sagen, eines ist immer sicher: unsere Gedanken sind frei, egal wie es scheint. Niemand hindert uns am denken.
Und wer frei denken kann ist frei.